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Wunderstumpen – auch als kleiner Mensch zufrieden und erfolgreich sein?

Wer von einer Freundin „Wunderstumpen“ genannt wird, reagiert erst einmal verletzt: Nicht jeder Mensch kann sich – vor allem in seinen jüngsten Jahren – leicht mit dem Schicksal einer geringen Körpergröße anfreunden.

In diesem Artikel haben wir das Schicksal des Kleinseins aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und geben einige Tipps, die sich jeder kleine Mensch, der unter typischen Problemen leidet, durchlesen kann. Aber auch für große Menschen kann dieser Text hilfreich sein – etwa, um sich besser in einen kleinen Kollegen oder in eine andere Person hineinversetzen zu können.

 

Beispiel: Mit 10 Jahren hört Tobias mit dem Wachsen auf und lässt sich in einem Klinikum untersuchen, um herauszufinden, ob noch Chancen darauf bestehen, eines Tages ein großer, stattlicher Mann zu werden. Die Enttäuschung ist groß, als der Arzt Tobias, nachdem er einige körperliche Untersuchungen durchgeführt hat, die Wahrheit ins Gesicht sagt: „So wie es aussieht, wirst du immer ein kleiner Mann bleiben.“

Konsequenzen einer geringen Körpergröße

Berufliche Benachteiligungen: Wer gern bei der Polizei oder im Einzelhandel arbeiten möchte, ist bei vielen Positionen stark benachteiligt. Traumberufe wie Fotomodel fallen selbstverständlich ebenfalls weg. Doch auch in zahlreichen anderen Karrierebereichen spielt eine normale Körpergröße eine wichtige Rolle: Dem Manager wird aufgrund seiner hervorragenden Ausbildung zwar Respekt entgegengebracht, doch in zahlreichen Situationen wie Meetings oder Pitches zählen nonverbale Dinge. Da kleinere Menschen auch andere Proportionen haben, erfüllen sie häufig nicht das Ideal eines erfolgreichen Vorbilds.

Alltag

  • Übersehenwerden: Für kleine Menschen ist es selbstverständlich, als Fußgänger im Straßenverkehr besonders aufmerksam zu sein: Denn wenn man sich darauf verlässt, dass die Anderen aufpassen, kann man ziemlich großes Pech haben. Eine kleine Person ist nun einmal leicht zu übersehen.
  • Büromöbel: Hinter dem Rücken kleinwüchsiger Personen wird gern – wenn auch unabsichtlich – leicht abschätzig gesprochen, wenn sie auf Stühle und Tische in Extra-Größe angewiesen sind.
  • Bar- und Meetinghocker: Wie peinlich ist es, wenn man als Frau – evtl. noch mit hochhackigen Schuhen – versucht, auf einen der hohen Barhocker zu klettern oder im Meeting gern einen souveränen Auftritt hinlegen möchte und sich komplett blamiert, da die Beine zu kurz sind, um sich ohne Missgeschicke auf den Stuhl zu setzen.
  • Kalorienbedarf: Als wenn es noch nicht gemein genug wäre, dass kleine Menschen häufig unter ihrer Größe leiden, kommt noch ein geringerer Kalorienbedarf hinzu. Geht man etwa regelmäßig mit Kollegen essen, ist auf lange Sicht ein Wohlstandsbäuchlein wahrscheinlich – der kleine Mensch fühlt sich zusätzlich benachteiligt.
  • Klamottenauswahl: Nicht jeder Modetrend kann von einer kleinwüchsigen Person mitgefiebert werden: So sieht die Silhouette einer Frau mit einer weit geschnittenen Hose leicht gedrungen aus.
  • Bewegen in der Wohnung: Eine Glühbirne einschrauben oder etwas auf die Oberseite der Einbauküche legen? Undenkbar für Personen, die wirklich klein sind. Diese sind entweder auf praktische Hilfen wie rutschfeste Schemel/Leitern/Stühle angewiesen oder auf hilfsbereite Personen. Nicht jeder jedoch mag den Status, eine etwas hilfebedürftige Person zu sein.
  • Paketempfang: Das Päckchen wurde in der obersten Schublade der PaketBox hinterlegt? Dumm, wenn man nur 1,50 m ist – und ärgerlich ist es natürlich, wenn Päckchen ungefragt dort hinterlegt werden und man sich erst einmal an den Paketdienst wenden muss, um die Unterlassung anzufragen.
  • Aussehen: Nicht jeder möchte gern ein zierlicher Mensch sein. Kleine Frauen werden gern falsch eingeschätzt – niedlich, harmlos, unterwürfig… Und kleine Männer, die gern als Respektspersonen auftreten möchten, werden nicht selten klammheimlich hinter ihrem Rücken belächelt – ein Phänomen, das jedoch unabhängig von der Körpergröße auftreten kann.
  • Alkoholverträglichkeit: Wer kein Übergewicht hat, verträgt als Minibürger auch weniger Alkohol, und es gelingt sehr leicht, auf eine hohe Promillezahl zu kommen – ein Nachteil bei einer Kontrolle nach dem Discobesuch.
  • Medikamentenverträglichkeit: Auch bei der Dosierung von Medikamenten treten Probleme auf, wenn ein Mensch kleinwüchsig ist.
  • Partnersuche: Besonders für Männer ist eine unterdurchschnittliche Körpergröße ein Hemmschuh bei der Suche nach einer Partnerin, denn die meisten Frauen sind eher auf der Suche nach einem großen Mann – sogar dann, wenn sie selbst Mini-Größe besitzen.

Offene Diskriminierung

Es kommt je nach Ort unterschiedlich häufig vor: Man wird auf der Straße auf die Körpergröße angesprochen und soll sich dann dafür mehr oder weniger rechtfertigen – oder es wird unüberhörbar gelästert. In Universitätsstädten ist dieses Phänomen extrem selten anzutreffen, während in kleineren Orten die Hemmschwelle geringer sein kann.

 

Beispiel: Julia geht nichtsahnend auf der Straße. Ein Pärchen kommt ihr entgegen, und die Frau sagt zu ihrem Freund: „Oh, guck mal, wie klein die ist!“ Julia glaubt, sich verhört zu haben. Zwar ist ihr bewusst, dass sie keine große Frau ist, doch es tut weh, das ins Gesicht gesagt zu bekommen.

 

Doch auch von älteren Generationen wird dem kleinen Menschen gegenüber häufig nicht genügend Feingefühl entgegengebracht: Es können Ängste in Bezug auf Berufs- und Privatleben geschürt werden, oder das Problem wird dramatisiert.

Vorteile von Kleinwuchs

  • Manchmal passen Kinderklamotten, die jedoch oft schon von ihrem Design her nicht den Geschmack Erwachsener treffen.
  • Als Frau kann man sich in Bezug auf das Styling an prominenten sehr kleinen Damen wie Madonna orientieren.
  • Wer gern Schuhe mit hohen Absätzen mag, hat als kleine Frau die freie Auswahl. Große Frauen hingegen müssen bei der Schuhauswahl vorsichtig sein, damit sie mit hohen Absätzen nicht übergroß wirken.

Tipps für den Umgang mit einer kleinen Körpergröße

Auch wenn erst einmal die Welt zusammenbricht: Sobald man bestätigt bekommen hat, dass man nicht mehr weiterwachsen wird, lernt man früher oder später, dieses Schicksal zu akzeptieren. Zwar hat man tagtäglich mit den zahlreichen Nachteilen zu kämpfen, welchen man als kleinwüchsiger Mensch begegnet, doch gewöhnt man sich im Laufe der Jahre an viele Verhaltensweisen beispielsweise bei der Kleidungsauswahl oder Jobwahl.

Gesund bleibt man als kleiner Mensch, indem man herausfindet, wie die individuell richtige Ernährung aussieht. Diese kann sich bei jeder Person etwas anders gestalten.

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