Freunde finden als Teenager

Im Teenageralter spielen Mädchen nicht mehr mit Puppen, sondern mit echten Jungs!

Erst als Teenager ist ein unverblümtes „Spielen“ bzw. eine unbefangene Freizeitbeschäftigung mit Jungs und Mädels gleichermaßen nicht mehr möglich. Zwar sind auch schon in früheren Jahren deutliche Interessensunterschiede zu erkennen: Jungs lieben Dinosaurier und Autos, während Mädchen sich an Puppen erfreuen können. Doch als Teenager wird es erst so richtig verzwickt:

Als Teenager Freunde finden – auch außerhalb der Schule

Die Höllen des Teenagerlebens wirst du am besten durchstehen, wenn du eine/n beste/n Freund/in hast. Denn wahrscheinlich wirst auch du dich in irgendeine/n Klassenkameraden/in verlieben, der oder die vielleicht gar nichts von dir will. Dann steht Liebeskummer mit zahlreichen Tränen auf der Tagesordnung. Personen, die dich dann trösten, können deine Eltern sein und deine beste Freundin. Besonders bitter kann die Situation für dich sein, wenn sie einen Freund gefunden hat, mit dem sie nun zusammen ist. Aber vielleicht hast du ja auch Glück, und bei dir läuft alles perfekt!

Pubertät – verstärkte Cliquen-Bildung

Markenklamotten, bestimmte Musikrichtungen, Zeitschriften, Blogs, Bücher – zahlreiche Meinungsverschiedenheiten sorgen in diesem Alter für eine Bildung von Grüppchen. Und wem ein Zacken aus der Krone bricht, wenn er/sie sich einer dieser Cliquen anschließt, der endet so wie ich als Teenager: Mit einer besten Freundin, die eine Art Außenseitertum innerhalb der Klasse mit einem teilte. (Klar, wir kamen mit den anderen Mädels und Jungs schon ganz gut zurecht. Doch teilweise machten wir uns eben über das Modediktat lustig, dem sich die Jungs und Mädchen unterwarfen. Im Nachhinein haben wir dieses Verhalten auch nicht bereut, denn als Erwachsene müssen wir uns weniger für das schämen, was wir als Teenager getan haben.) Aber ich finde auch, dass man sich selbst dann nicht schämen muss, wenn man sich klar zu einer Clique bekennt. Denn nur einmal im Leben ist man ein Teenager! Doch diese komische Lebensphase dauert leider ein paar Jahre lang. Hier ist noch ein Beispiel, wie man auch außerhalb der Schule Freunde finden kann als Teenager:

Beispiel: Svenja fährt total auf die Musik eines Künstlers ab, der nicht dem Mainstream entspricht. Sie besucht seine Konzerte und lernt dort einige total sympathische Leute kennen. Ein paar dieser Leute haben selbst eine Band gegründet und komponieren eigene Lieder. Über die „Normalos“ wird gern gelästert, doch insgesamt sind die Leute ganz in Ordnung. Als sie in der Schule Barbara, ihrer Sitznachbarin, täglich von diesen Leuten vorschwärmt, erfasst auch diese die Neugierde, und sie begleitet Svenja zu einem der Abende, an denen gemeinsam Musik gehört und gequatscht wird.

Freunde finden in der Lehre

Klar nimmt die Ausprägung dieser großen „Cliquen“, denen man die eigene Person zuordnet, im Verlaufe der Teenager-Jahre ab: Die meisten Leute finden ihren eigenen Stil, und das Kennenlernen anderer Personen gestaltet sich deshalb weniger schubladenhaft. Der Kleidungsstil und die Marke der Schuhe zählt weniger, sondern vielmehr das Lächeln einer Person, oder wie der Mensch riecht, sich ausdrückt und lacht.

Wer eine Lehre absolvieren möchte und in der Berufsschulklasse keine richtig guten Freunde findet, der kann sich auch einem Freundeskreis außerhalb des Berufes anschließen, wie dieses Beispiel zeigt:

Beispiel: Thomas absolviert trotz Allgemeiner Hochschulreife eine Berufsausbildung zum Bäcker. Die anderen Azubis sind mit ihm nicht auf einer Wellenlänge, finden ihn arrogant und für den Beruf des Bäckers ungeeignet. Auf einem Volksfest lernt er Markus kennen, einen witzigen Typen, der ein vielseits bekannter junger Mann ist. Gemeinsam unternehmen sie häufig etwas und haben viel zu lachen. Bei den gemeinsamen Wochenenden mit Markus vergisst Thomas all seine Sorgen, die ihm seine Lehre bereitet.

Ein Klassenwechsel kann zu neuen Freunden verhelfen

Nach Abschluss der 10. Klasse habe ich mich für eine duale Berufsausbildung entschieden. Klar hatte ich auch in der Berufsschule Freunde (viel mehr jedoch noch in der Disco bei uns im Ort), aber eine meiner ehemals besten Freundinnen war ebenfalls in der Klasse und dachte, ich hätte diesen Beruf nur wegen ihr gewählt. Sie sprach fast kein Wort mehr mit mir und gab sich mit den anderen Tussis ab.

Deshalb wechselte ich nach dem 1. Lehrjahr die Klasse und lernte dort Daniela kennen. Diese war ernst und hatte viel Tiefgang. Von ihr lernte ich etwa Macadamia-Nüsse zu schätzen. Doch andererseits war sie auch sehr auf Materielles bezogen. Mein Freundesleben fand in erster Linie im Nachtleben statt. Wir trafen uns nicht nur gern in Discos, sondern auch in Kneipen, veranstalteten Privat-Partys, Filmeabende, fuhren gemeinsam zum Minigolfspielen, an den Flughafen etc. oder besuchten die privaten Partys anderer Freunde. Es war eine insgesamt schöne Zeit, die trotz Vollzeitarbeit ziemlich freizeitlastig war.

In meinem Lehrbetrieb, einem konservativen Büro, galt es, das Privatleben sorgfältig vom Berufsleben zu trennen. Zwar konnte meine 10 Jahre ältere Kollegin stets von ihrem Verlobten erzählen, doch ich mit meinem wilden Disco-Leben musste mich mit Erzählungen zurückhalten oder erntete andernfalls sehr strenge Blicke. Auch an meinen Piercings störten sich andere Büromitarbeiter.

Wenn ich sprach, wurde manchmal angedeutet, ich solle bloß meine Klappe halten. Der Typ für Smalltalk war ich einfach nicht. Die Leute, die ich in der Lehre (also Berufsschule und Lehrbetrieb) kennengelernt habe, fand ich insgesamt weniger intelligent. Deshalb beschloss ich, nach Abschluss der Lehre auf die Berufsoberschule zu gehen.

Das Ende des Teenager-Alters: Die Tage bis zur Volljährigkeit werden gezählt

Klar ist bis zum Alter von 19 ein „teen“ dabei. Doch mit 18 ist man immerhin volljährig und hat aufgrund der Gesetzeslage andere Rechte als etwa ein 17-Jähriger. Deshalb haben meine Freundinnen und ich jeder für sich ein Maßband angelegt, an dem die Tage bis zum 18. Geburtstag gezählt wurden. An jedem Tag wurde etwas von dem Maßband abgeschnitten.

Die Zeit als Teenager war natürlich sehr ereignisreich, doch es gab auch viele Enttäuschungen, vor allem, was Jungs betraf. Wenn in Sachen Liebe als Teenager nicht immer alles eitel Sonnenschein läuft, fällt man manchmal aus allen Wolken, weil es in den Zeitschriften für Teenager häufig anders dargestellt wird. In solchen Situationen sind beste Freunde Gold wert, doch man kann ihnen auch irgendwann auf die Nerven gehen, wenn man sich wieder einmal in den falschen Boy verknallt hat.

Beispiel: Tina ist unsterblich in Hans verliebt, mit dem sie eine wilde Nacht verbracht hat. Seit Wochen hat sich Hans nicht mehr gemeldet. Ihrer Freundin Manuela fällt auf, dass sich Tina seit dieser Verliebtheit negativ verändert hat. Sie hat mit dem Rauchen begonnen, und ihr komplettes Leben dreht sich laut der Meinung von Manuela um Hans. Sie versucht, ihrer Freundin beizubringen, dass ihre Nummer im Smartphone von Hans nur noch eine Karteileiche sein würde, und dass es sehr unwahrscheinlich wäre, dass er sich wieder bei ihr meldet.

Die ersten richtig nervigen Freundinnen kommen

Als Teenager macht man vielleicht nicht nur selbst teilweise negative Erfahrungen in Sachen Liebe: Auch eine Bekannte, die am Sonntagmorgen um 8 Uhr anruft, um die neueste Geschichte von ihrem Fast-Lover zu erzählen, kann mächtig auf die Nerven gehen. Natürlich sollte man sich bei dieser Gelegenheit auch selbst ins Gedächtnis rufen, wie sehr man anderen Freunden mit den eigenen Liebesgeschichten auf den Wecker gegangen ist. Doch muss man beim Klagen des eigenen Leides viel Empathie an den Tag legen: Hat der jeweilige Freund an dem Tag möglicherweise eigene Probleme, die noch größer sind als die eigenen? Oder ist Susi vielleicht die falsche Gesprächspartnerin für dieses Thema? Bereits in diesem Alter ist es wichtig, in einer Freundschaft zu beobachten, ob eine Balance zwischen Geben und Nehmen besteht.

Zusammenfassung

Freunde finden als Teenager ist im Rahmen der jeweiligen Bildungseinrichtung wie Gymnasium, Realschule, Hauptschule oder Berufsschule locker möglich, wenn die Voraussetzungen stimmen: Alle haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen, sei es die 5 in Mathe, der strenge Chef oder der eigene Liebeskummer.

  • Finden sich jedoch in einem solchen Umfeld keine Freunde mit ähnlichen Interessen, kannst du beispielsweise auf Konzerten, in Clubs oder auch anhand von Kontaktanzeigen die richtigen Leute finden, Social Media ganz zu schweigen.
  • In diesem Alter kann es sein, dass du deinen ganz eigenen unverwechselbaren Stil entwickelst. Auch wird sich deine Art zu sprechen im Teenager-Alter verändern, sodass die alten Freunde dich nicht mehr so sympathisch finden wie früher. Es werden neue Freunde kommen, die du vielleicht besser, vielleicht auch weniger gut findest als die alten.
  • Am leichtesten ist diese Phase zu durchstehen, wenn du eine (neue) beste Freundin oder einen (neuen) besten Freund hast.
  • Wichtig sind auch gemeinsame Unternehmungen, bei denen ihr weitere Leute kennenlernt: Disco-Besuche, Kneipengänge und das Besuchen von Bars und Partys spielen in diesem Alter eine große Rolle. Denn wenn ihr auch über andere Leute reden könnt, wird deinem besten Freund und dir der Gesprächsstoff nie ausgehen.

Du findest, dass in diesem Beitrag über das Freunde finden als Teenager etwas wichtiges fehlt? Dann freuen wir uns über deine Anregungen an service@freundefinden.org!