Raucherentwöhnung – verschiedene Methoden

In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Methoden der Raucherentwöhnung und stellen die Vorteile und Nachteile der einzelnen Strategien kurz dar.

So können Sie durch Abwägen der einzelnen Aspekte entscheiden, welche Methode der Raucherentwöhnung die für Sie richtige ist.

1. Kalter Entzug

Beim sogenannten „kalten Entzug“ hört jemand vom einen Tag auf den anderen mit dem Rauchen auf, konsumiert also keine Nikotinkaugummis, Nikotinlutschtabletten, Nikotinpflaster oder Medikamente. Manche Betroffene haben einen besonders starken Willen mit dem Rauchen aufzuhören, und es widerstrebt ihnen irgendwelche Unterstützungen zur Raucherentwöhnung in Anspruch zu nehmen.

Übrigens: Ein „kalter Entzug“ findet auch statt, wenn Sie statt normaler Zigaretten nikotinfreie Zigaretten konsumieren.

Vorteil: Wer keinen großen Act aus dem Rauchen-Aufhören machen will, setzt sich 2 Wochen lang (so lange dauert ein Nikotinentzug) auf einen kalten Entzug.

Nachteil: Bei dieser Methode muss sich der Raucher (außer er konsumiert nikotinfreie Zigaretten oder ein vergleichbares Produkt) gleich mit zwei Problemen herumschlagen: Der psychischen Suchtkomponente, also dem Verlangen sich eine Zigarette anzuzünden, und der körperlichen Suchtkomponente, also dem chemisch nachvollziehbaren Entzug.

Nicht wenige dieser Exraucher nehmen die positiven Funktionen eines Antistressballs in Anspruch.

2. Nikotinsubstitution

Zur Nikotinsubstitution gehören neben Nikotinpflastern, -lutschtabletten und Inhalern auch Nikotinkaugummis. Bei dieser Methode gewöhnt man sich den Zigarettenrauch bzw. die Geste des Rauchens ab und wird auf diese Weise – auch wenn die Nikotinkaugummis oder anderen Produkte länger als geplant genommen werden – von vielerlei Giften verschont (siehe Rauchen aufhören Gründe).

Nachteil: Viele Menschen werden von Nikotinkaugummis abhängig (bzw. anders gesagt: Sie bleiben nikotinabhängig) und kommen nie mehr von den Kaugummis los. Das ist aber immer noch ein kleines Übel im Vergleich mit dem Schicksal des Rauchers, der das Rauchen-Aufgeben aufgegeben hat. Wie stark Ihre Nikotinabhängigkeit ausgeprägt ist, können Sie übrigens in diesem Test herausfinden.

Da es sich um keine verschreibungspflichtigen Medikamente handelt, wird Nikotinsubstitution von den Krankenversicherungen nicht übernommen.

3. Hypnose

Auf diese Methode der Raucherentwöhnung schwört so mancher Exraucher (siehe Artikel), doch wird er dabei von manchen Personen mit dem Hinweis auf den Placebo-Effekt belächelt.

Vorteil: Raucher, die in erster Linie psychisch abhängig sind, können mit Hilfe der Hypnose mit tief sitzenden Gewohnheiten brechen. Die einmalige Sitzung wird in vielen Fällen von der Krankenversicherung – wenn auch nur zum Teil – übernommen.

Nachteil: Für rein körperlich abhängige Personen bietet die Hypnose – zumindest bei vielen gebräuchlichen Hypnosemethoden – wenig: Zielt die Hypnose beispielsweise darauf ab einen Ekel vor Zigaretten hervorzurufen, ist dem Nikotinkaugummisüchtigen nicht geholfen, da dieser häufig schon jahrelang keine einzige Zigarette mehr geraucht hat. Außerdem ist Hypnose wissenschaftlich nicht anerkannt.

4. Akupunktur

Diese Methode der Raucherentwöhnung zielt darauf ab Entzugssymptome zu lindern, da bestimmte Anti-Sucht-Punkte stimuliert werden.

Vorteil: Bei Wirksamkeit wird auch rein körperlich abhängigen Personen (wie den Nikotinkaugummi-Süchtigen) geholfen.

Nachteil: Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen, und viele Krankenkassen erstatten die Behandlungen nicht. Außerdem findet keine Konfrontation mit psychologischen Suchtkomponenten statt.

5. Bupropion und Vareniclin – verschreibungspflichtige Medikamente

Bupropion wird auch gegen Depressionen eingesetzt. Der Wirkstoff gehört zu den Amphetaminen und dockt an denselben Rezeptoren an wie Nikotin. Auch der Wirkstoff Vareniclin dockt an diesen Rezeptoren an. Beide Medikamente sind zur Raucherentwöhnung geeignet.

Vorteil: Die Wirkung beider Medikamente ist wissenschaftlich erwiesen. Besonders Personen, die in erster Linie körperlich abhängig sind, ist mit dieser Methode beim Rauchen aufhören geholfen. Die Kosten werden von der Krankenversicherung übernommen.

Nachteil: Nicht jeder möchte zur Nikotinentwöhnung gern auf ein verschreibungspflichtiges Medikament zurückgreifen. Außerdem ist die Liste der möglichen Nebenwirkungen bei beiden Medikamenten lang und reicht beispielsweise bis hin zu Krampfanfällen (Bupropion). Nicht jeder Arzt verschreibt ein solches Medikament leichtfertig.

6. Die Rauchfrei-Spritze

Wie Sie in diesem Artikel lesen können, gibt es zu dieser Methode noch relativ wenige objektive Daten. Sobald man hierzu mehr weiß, werden wir an dieser Stelle Informationen ergänzen.

 

Fazit – Sie müssen sich selbst einschätzen und sich für eine Methode entscheiden

  • Gehören Sie eher zu dem Typ Mensch, der etwas schnell erledigen will? Dann könnte ein kalter Entzug die richtige Raucherentwöhnungs-Methode für Sie sein.
  • Glauben Sie ohne Nikotin nicht leben zu können? Dann können Sie auf rauchfreie Nikotinsubstitution setzen und Ihren Körper damit immerhin von vielen Giften verschonen. Auch wer einen Schritt nach dem anderen tun will – erst die psychische Abhängigkeit in den Griff bekommen, dann die körperliche – ist mit Nikotinersatzprodukten gut beraten.
  • Wenn Sie bei sich eine starke körperliche Abhängigkeit vermuten und Sie sich gar nicht anders zu helfen wissen, kann in Ihrem Fall auch eine Anwendung eines der verschreibungspflichtigen Medikamente zur Raucherentwöhnung angezeigt sein.
  • Stehen Sie auf alternative Heilmethoden und sprechen gut auf Homöopathie, Akupunktur oder Hypnose an? Dann bietet sich eine der anderen vorgestellten Methoden für Sie an.
  • Bei manchen Menschen, die vor allem Gewohnheitsraucher sind, muss bei einer Raucherentwöhnung der psychologische Aspekt überwiegen. Wenn Sie vor allem triftige Gründe brauchen um mit dem Rauchen aufzuhören, so lesen Sie sich diesen Artikel durch und besuchen ein Raucherentwöhnungseminar. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen können Sie einen Antiststressball benutzen.

Gelegenheiten wird es immer geben

It’s Party Time? Das geht auch ganz gut ohne Zigarette!

Egal, für welche Methode zur Raucherentwöhnung Sie sich auch entscheiden: Es gilt dauerhaft rauchfrei zu bleiben. Und Gelegenheiten zu rauchen wird es immer geben: Die hektischen Zeiten in der Arbeit, der actionreiche Urlaub oder die schönen Sommermomente auf dem Balkon, in welchen eine Zigarette früher immer so gut geschmeckt hat.

Das Rauchen aufzuhören und für immer rauchfrei zu bleiben ist – vor allem am Anfang – schwierig, doch es ist nicht unmöglich.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Rauchen aufhören und Nichtraucher bleiben!

 

 

Bilder: Pixabay.com

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