Bittersalz

In dieser Übersicht fassen wir das Wissen über Bittersalz zusammen und beantworten kurz die wichtigsten Fragen zu diesem Mittel.

Durch Klicken auf die einzelnen Links gelangen Sie zu detaillierteren Infos, die Ihnen helfen, Ihr Wissen zu vertiefen.

Was ist Bittersalz?

  • Man nennt es auch Magnesiumsulfat-Heptahydrat. Es handelt sich um ein salinisches Abführmittel (das bedeutet: salzartiges Abführmittel), das nur kurzfristig angewendet wird, beispielsweise, um eine Verstopfung zu lösen oder einen Patienten auf einen medizinischen Eingriff vorzubereiten. Auch beim Fasten wird Bittersalz zur Darmreinigung angewendet.
  • Seinen Namen hat dieses Mittel übrigens seinem bitteren Geschmack zu verdanken (→ Geschmack verbessern).
  • Das Mittel ist weder verschreibungspflichtig noch apothekenpflichtig.

Wie hoch ist der Preis dieses Mittels?

Der Preis ist recht günstig. 100 g Bittersalz kosten ab 1,58 €.

Welche Nebenwirkungen hat Bittersalz?

Bei übermäßig häufiger Einnahme (zu häufig oder zu große Mengen) kann es zu einer Magnesiumvergiftung kommen. Diese äußert sich laut Beipackzettel eines Präparats durch „zentralnervöse Störungen, Muskelschwäche, Reflexausfälle, Müdigkeit, teilweise Lähmungen, Koma sowie durch Herzrhythmusstörungen“. Weitere Nebenwirkungen bei zu häufiger Einnahme werden ebenfalls beschrieben.

Manchen Personen wird von der alleinigen Einnahme des Mittels so übel, dass sie – zusätzlich zu dem erwünschten Durchfall – erbrechen müssen.

Dosierung dieses Mittels

  • 2-3 Teelöffel Bittersalz werden in 250 ml Wasser aufgelöst. Kindern verabreicht man die halbe Dosis (Hier ist von Kindern ab 6 Jahren die Rede).
  • Für eine schnelle Darmentleerung nimmt man 1-2 Esslöffel und löst diese in einem halben Liter Wasser auf. (Warum wirkt Bittersalz so schnell?)
  • Sollte Ihr Arzt Ihnen andere Ratschläge gegeben haben, befolgen Sie diese bitte!

 

Wie funktioniert die Anwendung von Bittersalz?

Bei Bittersalz handelt es sich um ein wie Salz aussehendes Pulver, welches Sie in Wasser auflösen. Befolgen Sie die oben erwähnte Dosierung bzw. die Dosierung, die Ihr Arzt vorgeschlagen hat. Verrühren Sie das Mittel so lange in (Mineral-) Wasser, bis sich die Salzkristalle aufgelöst haben.

Kann ich es auch abends einnehmen?

Sie können Bittersalz auch am Abend einnehmen, doch kann es passieren, dass Sie aufwachen, da die Darmentleerung einsetzt.

Muss ich bei der Einnahme nüchtern sein?

Sie müssen zuvor nicht in jedem Fall auf eine Nahrungsaufnahme verzichten.

Wie schnell wirkt Bittersalz?

Wie schnell der Wirkungseintritt erfolgt, ist nicht bei jedem Menschen an jedem Tag gleich.

Normalerweise wirkt das Mittel innerhalb von 30 Minuten bis vier Stunden. Bis die Wirkung eintritt, können jedoch auch viele Stunden vergehen – beispielsweise, wenn man das Mittel am Abend einnimmt.

Außerdem kommt es nach der Einnahme von Bittersalz zu wiederholten Durchfällen. Sollten Sie also noch etwas vorhaben, so muss unbedingt eine Toilette in der Nähe sein.

Das Bittersalz wirkt nicht. Was habe ich falsch gemacht?

Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker darüber. Beim Bittersalz handelt es sich um ein hochwirksames Abführmittel. Nimmt man es jedoch zu häufig ein, wird eine Darmträgheit gefördert.

Ist Fasten auch ohne Abführen empfehlenswert?

Vom Fasten ohne ein Abführen wird abgeraten, da eine Darmreinigung den Darm von Nahrungsresten befreit. Geschieht dies nicht, kann es zu „Rückvergiftungen“ aus dem Darm kommen, welche zu Fastenbeschwerden führen. Außerdem lässt sich das Hungergefühl durch das Abführen minimieren.

Empfiehlt sich ein Abnehmen mit Bittersalz?

Keinesfalls sollten Sie dieses Mittel regelmäßig einnehmen. Es eignet sich nur für eine kurzfristige Anwendung.

Bittersalz ist zum Abnehmen nicht geeignet, es sei denn, man fastet nach dem Abführen. (Auch der langfristige Abnehmerfolg des Fastens ist leider umstritten.)

Wie oft darf man das Abführmittel anwenden?

Eine Faustregel: Wenden Sie dieses Mittel nicht häufiger als 4-5 mal pro Jahr an.

Was passiert, wenn ich Bittersalz regelmäßig einnehme?

Laut Beipackzettel eines Präparats kann dies zu einer Darmträgheit führen. Außerdem kann es zum Verlust anderer Salze, Wasser und Kalium kommen. Da es zu einer Störung der Herzfunktion und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen kann, ist von einer regelmäßigen Einnahme dringend abzuraten!

Darf man Bittersalz in der Schwangerschaft anwenden?

Im Beipackzettel eines Präparats wird von einer Einnahme des Mittels in der Schwangerschaft nicht abgeraten.

Wer darf dieses Mittel nicht einnehmen? Gibt es Kontraindikationen (Gegenanzeigen)?

Laut Beipackzettel eines Präparats sind eine Allergie gegen Magnesiumsulfat-Heptahydrat, ein Darmverschluss, eine eingeschränkte Nierenfunktion sowie entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen sowie Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts Kontraindikationen bzw. Gegenanzeigen.

Auch Kinder unter 6 Jahren dürfen dieses Mittel nicht einnehmen. Wie oben erwähnt, wird auch Schwangeren von der Einnahme abgeraten.

Welche Formel hat Magnesiumsulfat-Heptahydrat?

MgSO4·7 H2O

Welche Alternativen gibt es zu Bittersalz?

  • Wenn Sie den Geschmack des Mittels sowie den Geschmack von Glaubersalz nicht mögen, können Sie, um schnell abzuführen, auf einen Einlauf zurückgreifen.
  • Neben Glaubersalz ist Rizinusöl ein weiteres hochwirksames Abführmittel.
  • Eine andere, wohlschmeckende Alternative ist Pflaumensaft, welchen Sie als Schorle trinken können.
  • Eine weitere natürliche Alternative ist Sauerkrautsaft.
  • Diese genannten Mittel sind zum schnellen Abführen geeignet. Zum gesunden Abführen hingegen sind Flohsamen zu empfehlen.

Was ist der Unterschied zwischen Bittersalz und Glaubersalz?

In der Literatur wird an manchen Stellen kein Unterschied zwischen diesen beiden Mitteln gemacht (was auf unzureichende Recherche zurückzuführen ist): Beide bewirken eine äußerst heftige Darmentleerung.

Die chemische Formel von Glaubersalz ist Na2SO4·10H2O  – es handelt sich um Natriumsulfat-Decahydrat.

Einige Unterschiede der beiden Mittel zeigen sich in den Nebenwirkungen. Außerdem kann Bittersalz auch in der Schwangerschaft angewendet werden, während hier von einer Anwendung von Glaubersalz abgeraten wird.

 

Bilder:

Bild 1: cameraobscura / pixelio.de

Restliche Bilder: Pixabay.com

News von Ihrer Autorin