Unterschied zwischen Glaubersalz und Bittersalz

Häufig wird die Frage gestellt, worin sich eigentlich die beiden Mittel Glaubersalz und Bittersalz unterscheiden.

  • In Büchern und auch teilweise im normalen Sprachgebrauch wird häufig kein Unterschied zwischen Glaubersalz und Bittersalz gemacht. Dieser Umstand ist auf eine unzureichende Recherche zurückzuführen.
  • Rein chemisch lassen sich die beiden Mittel recht leicht unterscheiden: Die chemische Formel von Bittersalz ist MgSO4·7 H2O – es handelt sich um Magnesiumsulfat-Heptahydrat. Währenddessen handelt es sich bei Glaubersalz um Na2SO4·10H2O, also Natriumsulfat-Decahydrat.

Dass zwischen den beiden Mitteln häufig kein Unterschied gemacht wird, ist auf folgende Umstände zurückzuführen:

  • Beide bewirken eine äußerst starke Darmentleerung.
  • Ihre Konsistenz ist sehr ähnlich, und auch geschmacklich kann man so gut wie keinen Unterschied feststellen.
  • Sowohl Glauber- als auch Bittersalz gibt es zu einem sehr günstigen Preis in der Apotheke.

Was ist der Unterschied zwischen Glaubersalz und Bittersalz in Bezug auf die Nebenwirkungen?

Während im Beipackzettel von Glaubersalz-Präparaten stets Ödeme gelistet sind und von einer Einnahme dieses Mittels in der Schwangerschaft abgeraten wird, steht bei dem Bittersalz die Magnesiumvergiftung, welche bei besonders häufiger oder besonders umfangreicher Einnahme auftreten kann, im Vordergrund. Von einer Einnahme von Bittersalz in der Schwangerschaft wird im Beipackzettel nicht abgeraten.

Beide Mittel können bei einer regelmäßigen Einnahme verheerende Auswirkungen haben (siehe Einzelartikel zu den Mitteln).

 

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Glaubersalz auf leeren Magen?

Wer Glaubersalz oder Bittersalz zum ersten Mal einnimmt, besitzt noch kein Gefühl dafür, wann und wie dieses Mittel am besten konsumiert werden sollte. Soll man Glaubersalz nüchtern einnehmen?

Sollte man einen leeren Magen haben, wenn man Glaubersalz einnimmt?

Manche Personen nehmen Glaubersalz oder Bittersalz nach einer Mahlzeit ein, während der sie ihres eigenen Erachtens zu sehr zugeschlagen haben. Die Wirkung des Glaubersalzes lässt allerdings auf sich warten. Um den Wirkmechanismus von Glaubersalz besser verstehen zu können, empfiehlt es sich, die Wirkungsweise zu betrachten.

Aufgrund der Anwesenheit des Glaubersalzes wird dem Nahrungsbrei das Wasser nicht entzogen. Als Konsequenz der wässrigen Darmbreikonsistenz entsteht Durchfall.

Die Einnahme von Glaubersalz auf leeren Magen

Hat man, wenn man Glaubersalz oder Bittersalz einnimmt, mehrere Stunden keine Nahrungsmittel konsumiert, dauert es weniger lang, bis die abführende Wirkung eintritt, da ein Großteil der Nahrung bereits verdaut wurde.

Siehe auch: „Glaubersalz nach Fressanfall“

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Glaubersalz nach Fressanfall?

Die Sahnetorte war so fein. Und zum Abend hin soll es eine ordentliche Mahlzeit sein – warum nicht Pizza mit Salami und doppelt Käse?

Manche Personen unter Ihnen könnten auf die folgende Idee kommen: „Ich werde vorsorgen müssen, damit ich nicht (weiterhin) zunehme. Glaubersalz und Bittersalz sind billig und ohne jegliche ärztliche Verschreibungspflicht zu erhalten; da könnte ich doch immer zuschlagen und nachsorgen…“

Sie sollten Glaubersalz und Bittersalz niemals missbrauchen!

Wie bereits auf der Startseite sowie im Artikel Binge Eating erklärt, eignen sich Glaubersalz und Bittersalz als Abführmittel ausschließlich für einmalige Zwecke. Ein Beispiel für einen solchen

„normalen“ Zweck: Sie haben den Eindruck, sich normal zu ernähren, und trotzdem klappt es mit der Verdauung nicht. Doch auch in diesem Fall werden viele Heilpraktiker und Ärzte ihr Veto einlegen und Ihnen die unter Verstopfung erläuterten Alternativen predigen.

Eine regelmäßige Anwendung von Glaubersalz ist nämlich in keinem Fall zu empfehlen, da diese eine erhöhte Anfälligkeit für Verstopfung hervorruft – das können Sie in jedem Glaubersalz- oder Bittersalz-Beipackzettel lesen.

Lesetipps:

Fressanfall stoppen, rational handeln – Fressanfälle in den Griff bekommen

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Dosierung von Glaubersalz

Wer ein Döschen Glaubersalz in der Apotheke oder im Online-Shop kauft, bekommt lediglich einen mageren Beipackzettel ausgehändigt und fragt sich zu Recht, wie man Glaubersalz am besten dosieren soll.

Für Erwachsene

  • Wer moderat abführen will, löst 2-4 TL Glaubersalz in Wasser auf.
  • Kinder bekommen die Hälfte der Menge. Allerdings ist Glaubersalz erst für Kinder ab einem Alter von mindestens 6 Jahren geeignet.
  • Wer als Erwachsener schnell abführen will, löst 1-2 EL Glaubersalz in 1/2 l Wasser auf.
  • Sollte Ihr Arzt Ihnen andere Ratschläge gegeben haben, so haben diese selbstverständlich immer Vorrang, da Ihr Arzt Ihr Allgemeinbefinden besser einschätzen kann!

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Glaubersalz bei Verstopfung

Verstopfung ist ein sehr unangenehmes Übel, welches man schnell beseitigen möchte. Der Durchschnittsbürger bevorzugt es, morgens vor der Dusche „Groß“ zu machen. Das ist am hygienischsten, und man beginnt den Start in den Tag mit einem besseren Gefühl. Wenn das nicht funktioniert, ist dies meist unangenehm – vor allem dann, wenn geschäftliche Reisen anstehen.

Die vielseitigen Ursachen von Darmträgheit

Zur Darmträgheit kann es nach einer Ernährungsumstellung oder bei einer ballaststoffarmen Ernährung kommen, in welcher Rohkost wenig Platz findet. Außerdem haben Menschen, die seit kurzem auf Nikotin verzichten, häufig Probleme mit der Verdauung. Auch wer sich das Kaffeetrinken abgewöhnt hat oder auch nur einige Tage auf Kaffee verzichtet, wird eine Veränderung der Verdauung spüren.

Wie wirkt Glaubersalz bei Verstopfung?

Glaubersalz und auch Bittersalz werden gern bei hartnäckigen Verstopfungen angewendet, welche nach Konsum schwer verdaulicher Speisen auftreten können. Wir sprechen hier von seltenen Verstopfungen und nicht von einer regelmäßigen Darmträgheit.

Die Wirkung von Glaubersalz tritt nach mindestens 30 Minuten ein

Wenn Sie das Mittel am Abend einnehmen, haben Sie spätestens bis zum nächsten Vormittag auf die Wirkung von Glaubersalz oder auch Bittersalz zu warten.

Zur regelmäßigen Anwendung nicht empfohlen

Wenn Sie Glaubersalz oder Bittersalz regelmäßig anwenden, wird die Darmträgheit dadurch erst verstärkt. Es sollte also bei einer einmaligen (bzw. bis maximal 4-5-maligen Anwendung pro Jahr) bleiben. Ausnahme: Wenn Sie fasten, sollten Sie, um Rückvergiftungen des Körpers über den Darm zu vermeiden, regelmäßig abführen.

Äpfel bringen die Verdauung in Schwung!

Natürliche Mittel gegen Darmträgheit

Hier sind ein paar natürliche Helferlein, welche Ihre Verdauung in Schwung bringen können:

  • Every apple a day… und auch sonst: Sehr viel Rohkost
  • Flohsamenschalen (1-3 TL mit 250 ml Wasser verrühren und trinken)
  • Kaffee
  • Viel Wasser trinken

Wenn Sie Ihre Verdauungsbeschwerden nachhaltig beseitigen oder die Ursache dafür herausfinden wollen, können Sie sich (neben einem gründlichen Check beim Hausarzt) zudem durch die Literatur über Darmträgheit lesen.

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Mit Glaubersalz abnehmen – geht das?

Da Glaubersalz häufig in einem Atemzug mit dem Thema „Fasten“ erwähnt wird, gehen viele Leute davon aus, dass man mit Glaubersalz automatisch abnimmt. Ob dem so ist, wollen wir in diesem Artikel untersuchen.

Wie Sie bereits in der Infosammlung zu Glaubersalz lesen konnten, besteht dieses Mittel aus Natriumsulfat-Decahydrat. Es enthält also keinen Wirkstoff, welcher direkt oder indirekt beim Abnehmen hilft.

Allerdings führt ein Abführen mit Glaubersalz oder Bittersalz dazu, dass der Nahrungsbrei nicht so lange im Verdauungstrakt verweilt, sodass weniger Kalorien aufgenommen werden können. So manch einer spielt aus diesem Grund mit dem Gedanken, einer Gewichtszunahme nach einem Essanfall mit Glaubersalz vorzubeugen.

Bleibt ein solches Verhalten absoluten Ausnahme-Situationen vorbehalten, ist kaum etwas dagegen einzuwenden. Doch Glaubersalz eignet sich nicht zur regelmäßigen Einnahme, weshalb die Frage, ob dieses Mittel zum Abnehmen geeignet ist, mit einem „Nein“ beantwortet werden muss.

Von wegen Abnehmen: Ödeme sind bei langfristiger Anwendung vorprogrammiert

Wer einmal den Beipackzettel des Glaubersalz-Produktes durchgelesen hat, erfährt recht schnell, dass dieses Präparat bei langfristiger Anwendung bzw. Abführmittelmissbrauch zu Ödemen und anderen schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen kann. Solche Wassereinlagerungen führen dazu, dass man aufgedunsen aussieht.

Keine Ödeme hingegen treten bei Bittersalz auf. Zumindest werden solche im Beipackzettel nicht erwähnt.

Sowohl Glaubersalz als auch Bittersalz sind als Mittel zum Abnehmen ungeeignet

Nehmen Sie Glaubersalz keinesfalls regelmäßig ein. Dieses Mittel ist für eine kurzfristige Anwendung konzipiert. Bittersalz ist hierzu übrigens auch keine Alternative, da auch dieses Abführmittel schwerwiegende Nebenwirkungen haben kann (wie unter Bittersalz beschrieben, reichen diese Nebenwirkungen bis hin zu Lähmungen und Herzrhythmusstörungen, welche von einer Magnesiumvergiftung ausgelöst werden).

Bei übermäßig häufiger Anwendung von Glaubersalz oder Bittersalz lautet die Diagnose „Bulimie“

Wer fastet, muss natürlich häufiger als ein Mal mit einem Abführmittel seiner Wahl abführen, da die Darmtätigkeit während des Fastens eingeschränkt wird und es – wenn nicht regelmäßig abgeführt wird – zu Rückvergiftungen des Körpers über den Darm kommen kann.

Sollten Sie nicht fasten, wenden Sie Glaubersalz oder Bittersalz möglichst nicht häufiger als 4-5 mal pro Jahr an.

 

 

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Wirkungsweise von Glaubersalz und Bittersalz

Glaubersalz und Bittersalz gehören neben Rizinusöl zu den aggressivsten Abführmitteln. Doch wie funktioniert das Abführen mit Glaubersalz und Bittersalz eigentlich?

Was genau geschieht im Körper, wenn Glauber- oder Bittersalz zugeführt werden?

Warum wirkt Glaubersalz so schnell?

Dem Nahrungsbrei, welcher sich im Darm befindet, wird das Wasser nicht entzogen, wie es normalerweise der Fall wäre. Aufgrund dieser Tatsache entsteht Durchfall. Anstatt über den Urin ausgeschieden zu werden, bleibt das Wasser im Darm, was zu einer raschen Darmentleerung führt. Wie Sie bei dem Abführen mit Glaubersalz oder Bittersalz feststellen werden, müssen Sie auf die Einnahme hin zwar häufig auf die Toilette gehen, doch urinieren müssen Sie kaum.

Ist es bedenklich, dass Glaubersalz zum Durchfall führt?

  • Man muss ganz klar sagen, dass ein Abführen mit Glaubersalz nicht gesund ist – vor allem nicht dann, wenn regelmäßig mit diesem Mittel abgeführt wird. Bittersalz ist jedoch auch keine gesündere Alternative. Bei dem im Rahmen des Abführens entstehenden Durchfall gehen dem Körper Wasser, Kalium und andere Salze verloren.
  • Darüber hinaus hat Durchfall die Konsequenz, dass eingenommene Medikamente, also z. B. auch die Antibabypille, ihre Wirksamkeit verlieren können, da sie vorzeitig aus dem Körper ausgeschieden werden.
  • Aus diesen Gründen ist es wichtig, dass Sie kein Abführmittel regelmäßig einnehmen, sondern Ihre Verdauung stattdessen anhand natürlicher Mittel anregen.

Wer fastet, sollte unbedingt abführen

Mit natürlichen Methoden kommt man nicht voran, wenn man fastet: Da der Körper keine weitere Nahrung mehr erhält, stellt er seine Verdauungsaktivitäten ein, und Rückstände (diese werden in naturmedizinischen Kreisen auch als Schlacken bezeichnet) sammeln sich laut der Meinung zahlreicher Fastenexperten an – auch dann, wenn man bereits über eine Woche keine Nahrung mehr zu sich genommen und am ersten Fastentag abgeführt hat.

Doch nicht bei allen Fastenkuren müssen Sie abführen: Wenn Sie eiweißmodifiziert fasten, führen Sie dem Körper genügend Nahrung zu, sodass er seine Verdauungsaktivitäten nicht einstellen wird. Bei den letzteren Fastenkuren wird außerdem häufig nicht auf Kaffee verzichtet, sodass keinerlei Verdauungsprobleme auftreten.

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Geschmack von Glaubersalz oder Bittersalz verbessern

Das eine oder andere Aroma kann dabei helfen den Geschmack des Glaubersalzes in den Hintergrund zu rücken. Doch beim Abführen im Rahmen einer Fastenkur sollten Sie auf allen Überfluss verzichten und notfalls auf einen Irrigator ausweichen!

Wie kann man den Geschmack von Glaubersalz oder Bittersalz verbessern, welcher leider allzu bitter und salzig ausfällt? Das fragen sich viele Personen, die zum ersten Mal in ihrem Leben glaubern.

Wer im Rahmen einer Fastenkur dazu genötigt ist, anhand von Glaubersalz oder Bittersalz abzuführen und sich aufgrund des üblen Geschmacks der beiden Mittel denkt: „Das lass ich einfach weg“, sei vorgewarnt: Wer fastet, muss abführen, aber er kann dazu natürlich auch auf einen Irrigator zurückgreifen. Den Grund der Wichtigkeit des Abführens beim Fasten können Sie weiter unten nachlesen.

Auch wer Glaubersalz oder Bittersalz schon häufiger in seinem Leben angewandt hat, dem dreht sich in so manch einem Fall immer noch der Magen um: Die beiden Salze führen bei vielen Leuten nicht nur zur Darmentleerung, sondern auch dazu, dass es den Leuten ausgesprochen übel wird und sie sich übergeben müssen.

Die folgenden Tipps gelten aufgrund der Ähnlichkeit der Mittel in ihrer Anwendung und in ihrem Geschmack natürlich auch für Bittersalz.

Den Geschmack von Glaubersalz verbessern – diese Tricks helfen

  • Fügen Sie Ihrer Glaubersalz-Wasser-Mischung einen Schuss Orangensaft, Zitronensaft oder Apfelsaft bei.
  • Wer den außerordentlich salzigen und zugleich bitteren Geschmack des Gemischs ausgleichen will, kann in das Getränk auch ein paar Teelöffel Stevia-Zucker oder Low Carb-Zucker geben.
  • Manch einer handhabt die Geschmacksverbesserung bei Glauber- oder Bittersalz folgendermaßen: Mit einem Schuss eines Aromas (zum Beispiel Zitronen-, Butter-, Mandel- oder Rum-Aroma etc.) wird der Geschmack des Glaubersalzes in den Hintergrund gerückt. Die meisten Heilpraktiker und ganzheitlich orientierten Mediziner würden hier jedoch von jeglichen synthetischen Aromen abraten.

Sollte das Abführen zum Zweck des Beginns einer Fastenkur stattfinden, oder sollten Sie sich mitten in einer Heilfastenkur befinden, ist es besser, wenn Sie sich mit dem Geschmack von Glaubersalz anfreunden: Den Trunk mit Chemikalien oder auch Säften anzureichern, ist nicht mit dem Sinn und Zweck einer Heilfastenkur zu vereinbaren – es sei denn, sie absolvieren gerade eine Saftfastenkur.

Bei häufiger Anwendung gewöhnen sich die Geschmacksknospen an das Salzige

Ein kleiner Trost: Wer Glaubersalz oder Bittersalz häufiger anwendet (was man jedoch eigentlich nicht tun sollte mit der Ausnahme des regelmäßigen Abführens bei einer Fastenkur zum Zwecke der Vorbeugung einer Rückvergiftung über den Darm), gewöhnt sich allmählich an den Geschmack des Mittels. Man lernt, wie man den Trunk am besten trinkt, ohne dass Übelkeit entsteht.

An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass Glaubersalz oder Bittersalz im Normalfall, also außerhalb des Zeitraums einer Fastenkur, nur maximal vier Mal pro Jahr zum Einsatz kommen sollten. Eine Liste mit natürlichen Helfern gegen Darmträgheit finden Sie unter Verstopfung.

 

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Wie schnell wirkt Glaubersalz?

Wer zu einem aggressiven Abführmittel wie Glaubersalz oder Bittersalz greift, erhofft sich davon eine schnelle Abführwirkung.

Umso länger sind die Gesichter, wenn dies einmal nicht funktioniert. Doch in den meisten Fällen führen Glaubersalz oder Bittersalz zu einer Darmentleerung innerhalb von 30 Minuten bis vier Stunden.

Manchmal wird davon abgeraten, Glaubersalz oder Bittersalz am Abend einzunehmen. Doch eigentlich ist gegen eine Einnahme am Abend nichts einzuwenden: Wer das Salz am Abend zu sich nimmt, wacht entweder in der Nacht von den Warnungen seines Schließmuskels auf oder erlebt am darauffolgenden Morgen eine Darmentleerung.

Achtung: Es sind wiederholte Durchfälle zu erwarten

Nach der Einnahme von Glaubersalz oder auch Bittersalz kommt es nicht nur  zu einer einmaligen Darmentleerung: Bis zu zwei Tage danach kann das Salz noch nachwirken, weshalb mit Durchfällen zu rechnen ist.

Lassen Sie die Anwendung von Glaubersalz nicht zur Gewohnheit werden

Es kann nicht oft genug betont werden, dass sich weder Glaubersalz noch Bittersalz für eine dauerhafte oder regelmäßige Anwendung eignen: Eine häufigere Anwendung der beiden Mittel verschlimmert eine Darmträgheit, und es müssen Alternativen gefunden werden, welche die Verdauung wieder in Schwung bringen (→ eine Liste mit natürlichen Methoden gegen Darmträgheit).

Mit der Häufigkeit der Anwendung nimmt die Wirkung des Mittels ab

Wer Glaubersalz oder Bittersalz dennoch häufiger einnimmt, wird merken, dass der Körper nicht mehr so stark auf die Mittel anspricht: Die Wirkung der Salze auf den Körper nimmt ab. Doch gleichzeitig erhöht sich mit der Häufigkeit einer Anwendung das Risiko für Ödeme (gilt für Glaubersalz) oder für andere schwerwiegende Nebenwirkungen wie Magnesiumvergiftungen, welche vielfältige Beschwerden mit sich bringen (gilt für Bittersalz).

Wie funktioniert die Wirkung von Glaubersalz?

Bei einem Mittel, welches so rasch wirkt wie Glaubersalz, sollte man hinterfragen, was dabei eigentlich im Körper geschieht. Im Normalfall wird dem im Darm befindlichen Nahrungsbrei das Wasser entzogen. Nimmt man jedoch Glaubersalz ein, geschieht dies nicht: Das Wasser verbleibt im Darm, sodass es zu Durchfall kommt. Durch diesen Mechanismus kann Glaubersalz so schnell wirken.

 

Anwendung von Glaubersalz

Wer sich das erste Mal Glaubersalz aus der Apotheke geholt hat, fragt sich zunächst, wie die Anwendung funktioniert. In diesem Artikel erhalten Sie nähere Infos hierzu. (Die Tipps gelten im Übrigen auch für Bittersalz.)

Die Anwendung dieser beiden Abführmittel ist recht einfach und kann leicht an die individuellen Vorlieben des Anwenders angepasst werden; man kann fast nichts falsch machen.

Wie nehme ich Glaubersalz oder Bittersalz ein?

  • Das Salz lösen Sie in Wasser auf. Befolgen Sie am besten die Dosierungsanleitung: 2-4 TL Glaubersalz in 250 ml Wasser, Kinder (erst ab 6 Jahren) bekommen nur die Hälfte. Soll die Darmentleerung besonders schnell gehen, nehmen Sie 1-2 Esslöffel und lösen diese in einem halben Liter Wasser auf.
  • An vielen Stellen wird empfohlen, das Glaubersalz in warmem Wasser aufzulösen, da sich die einzelnen Salzkristalle auf diese Weise leichter mit dem Wasser vermischen.
  • Doch wer lieber kaltes Mineralwasser mit Gas bevorzugt, erzielt in Bezug auf die abführende Wirkung die gleichen Effekte.

Zu welcher Tageszeit soll ich das Glaubersalz einnehmen?

Häufig wird dazu geraten, das Glaubersalz oder Bittersalz tagsüber einzunehmen. Doch manche Personen bevorzugen die Einnahme am Abend, sodass die Darmentleerung am Morgen erfolgen kann.

Kurz nach einer Mahlzeit oder auf nüchternen Magen?

Es gibt keine Regeln dafür, wann Sie Glaubersalz am besten einnehmen sollten: Sie können Glaubersalz sowohl auf leeren Magen einnehmen als auch direkt nach einer Mahlzeit.

In reinem oder verdünnten Wasser?

Manchen Personen fällt es sehr schwer, Glaubersalz zu trinken, wenn es in purem Wasser aufgelöst wird. Sie brauchen etwas, um den Geschmack des Getränks zu verbessern. Tipps hierzu erhalten Sie in diesem Artikel.

Wie oft darf ich Glaubersalz oder Bittersalz anwenden?

Beide Mittel sind für eine regelmäßige Einnahme ungeeignet (Tipps, um Ihre Verdauung in Schwung zu bekommen, finden Sie unter Darmträgheit), weshalb empfohlen wird, sie maximal 4 mal pro Jahr anzuwenden. Eine Ausnahme: Wer fastet, sollte regelmäßig abführen, da der Darm in diesem Fall seine Tätigkeit einstellt und es – sollte man nicht abführen – zu ernsthaften Beschwerden kommen kann. Nicht abführen muss jedoch, wer eiweißmodifiziert, also beispielsweise mit Almased fastet.

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